Kerndämmung plus WDVS
Zweischalige Wand mit Bindersteinen und WDVS
Kerndämmung als Vorbereitung für WDVS
Dämmung: Dämmflocken/-granulat WLS 0,033-0,035 W/(mK)
WDVS 160 mm, Dämmung der Luftschicht mit Dicke 60 mm
WDVS kombiniert mit Einblasdämmung
Ausführung 1: Individuelle Beschreibung der vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahme
Die Ausführung eines Wärmedämmverbundsystems auf Wänden mit zweischaligem Mauerwerk, setzt voraus, dass diese Dämmung nicht von Kaltluft hinterströmt wird. Um dies zu vermeiden, muss die meist 6-10 cm breite Luftschicht zwischen den zwei Wandschalen durch eine Kerndämmung geschlossen werden. Luftschichtmauerwerk bietet nur wenig Wärmeschutz, da durch Fugen und Ritzen einströmender Wind und innere Thermik für Luft- und Wärmeaustausch sorgen. Eine Dämmstofffüllung dämmt um den Faktor 10 besser als die Luftschicht. Die nachträgliche Kerndämmung kann zu jeder Zeit kostenoptimal durchgeführt werden. Mit leichtem Überdruck wird der Dämmstoff durch Bohrlöcher eingeblasen. Die drehbare Einblasdüse verfüllt nach allen Seiten, es genügt ein Bohrloch pro 1,5 m² Wandfläche, bei rieselfähigem Dämmstoff auch weniger. Die Bohrungen werden wahlweise von innen oder außen gesetzt, bei Sichtmauerwerk optisch unauffällig in den Kreuzungspunkten der Fugen. Eine Gerüststellung ist meist nicht nötig, bei Gebäuden bis 2 Stockwerken genügen Leitern. Ist das Haus wegen des WDVS eingerüstet, wird vom Gerüst aus gearbeitet. Die Kerndämmung erfordert bei einem Einfamilienhaus nur einen Arbeitstag und ist damit sehr kostengünstig. Neben der Energieeinsparung bestehen Vorteile in der Beseitigung von im Sommer auftretender Feuchtigkeit in Raumecken, der Verhinderung von Zugluft aus zahlreichen Undichtheiten, wie Steckdosen etc. und einer Verbesserung des Schallschutzes der Wand. Dämmstoffe für die Kerndämmung sind hydrophobiert gegen Regendurchtritt von außen (Bezeichnung WZ).
Ausführung 2
Das Wärmedämmverbundsystem besteht aus Dämmplatten, die mit Kleber und Dübeln auf der Außenwand befestigt werden. Ein Außenputz oder eine Riemchenbekleidung und ein Armierungsgewebe bilden den Wetterschutz. Für die Dämmung gibt es mehr als 12 Dämmstoffarten von Polystyrol bis Vakuumdämmplatten. Durch die Kerndämmung kann das WDVS schlanker dimensioniert werden (u.U. Vermeidung der Verlängerung des Dachüberstandes). Die WLS der Dämmplatten liegt bei 0,032-0,035 W/(mK). Die Kombination beider Maßnahmen ermöglicht aber auch Dämmwerte im Passivhaus-Standard (< 0,14 W/m²K)
Zu beachten
Die Kombination „nachträgliche Kerndämmung – WDVS“ erfüllt alle Vorgaben des GEG und der BEG. Nach DIN 4108 benötigen kerngedämmte Wände in Neu- und Altbau keinen Tauwassernachweis. Die Wohnbeeinträchtigung durch die Arbeiten beschränkt sich auf die Bohrungen. Der ausführende Betrieb sollte eine QM-Qualifizierung besitzen.