Einblasdämmung belüftetes Flachdach
Einblasdämmung belüftetes Flachdach
Einblasen von Flocken und Granulat WLS 0,035 bis 0,039 W/(mK)
Dämmdicke um 100 mm
Einblasen in vorhandenen Belüftungsraum
Individuelle Beschreibung der Sanierungsmaßnahme
Belüftete Flachdächer wurden ab 1960 bei Reihenhäusern und Bungalows meist aus Holzbalkendecken und zwischenliegender dünner Dämmung und einer inneren Dampfsperre ausgeführt. Der Belüftungsraum sollte durch die Zimmerdecke eindringe Diffusionsfeuchte abführen. Seine damalige Überdimensionierung kann heute für eine nachträgliche Einblasdämmung genutzt werden. Die Dämmung verbessert auch den bei Flachdächern besonders wichtigen sommerlichen Hitzeschutz, sie sind ganztägig der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Bei Balkenhöhen von 22-24 cm und einer Mindesthöhe von 10 cm für den notwendigen Belüftungsraum verbleiben noch 10 cm für eine Einblasdämmung. Diese wird von der hierzu abgenommenen Attikaverblendung her vorgenommen. In Frage kommen fast alle Einblasdämmstoffe, u.a. unbrennbare Dämmstoffe, Einblasdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, allerdings nur faserförmige. Granulate wie EPS, Perlite oder SLS20 sind ungeeignet für diese Anwendung. Die Dämmstoffe aus Glas- und Steinwollflocken besitzen Wärmeleitfähigkeiten um 0,035 bis 0,04 W/(mK), NawaRo-Dämmstoffe meist 0,039 bis 0,05 W/(mK).
Die Rohdichte des eingeblasenen Dämmstoffs ist in seiner Zulassung geregelt. Die Arbeiten nehmen bei einem Einfamilienhaus etwa einen Tag in Anspruch und können von außen ausgeführt werden. Der ausführende Betrieb sollte eine QM-Qualifizierung besitzen.
Zu beachten
Das GEG und die GEB-Förderung fordern bei Dämmung von Flachdachdächern einen U-Wert von 0,20 bzw. 0,14 W/(m²K), letzterer erfordert Dämmdicken bis 30 cm. Diese Einzelmaßnahme erreicht die U-Wert-Anforderung meistens nicht. Als sehr kostengünstige Einzelmaßnahme ist sie aber auch ohne Förderung wirtschaftlich.